Ohne Traum kein Leben!

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Traum, Poesie und Imagination haben schon von jeher dem Menschen dazu verholfen, seine Innen – und Außenwelt in der Balance zu halten. Dünnhäutig und fragil sind die Augenblicke der Träume und Traumwesen und so gehören Vorsicht aber auch Mut dazu, sich auf die Entdeckungsreise zu begeben, sich einzulassen   auf die Gegenwelt  des Phantastischen, die es als Bollwerk gegenüber Routine, Monotonie, Konsum und Anspruchshaltung also gegenüber der Realität, zu setzen gilt. Längst vergessene Gefühle tauchen auf, vermischt mit Phantasien und Erinnerungsfetzen, Traumsequenzen erscheinen so flüchtig wie ein Hauch, surreale Verknüpfungen werden möglich, Schwerelosigkeit geschieht, der übliche Zeitrahmen wird gesprengt , Traumzeiten beginnen und damit für mich die Freiheit, neue Bildwirklichkeiten zu schaffen, die den Betrachter zu seiner eigenen Phantasie führen mögen. Sich dieser unsichtbaren inneren Welt anzunähern, hat mich schon immer mehr gereizt als die äußere Welt abzubilden

Die Hauptmotive meiner Bilder sind Köpfe, Köpfe als privilegierte Bedeutungsträger unserer Innerlichkeit zwischen Körper und Seele. Es sind zumeist stilisierte Frauenköpfe, die träumen, vielleicht oder bestimmt sogar stellvertretend für meinen Kopf. Es sei aber auch in diesem Zusammenhang an die frühen Mythen erinnert, wo im Mittelpunkt dieser frühesten Vorstellungen der Menschen eine Muttergottheit stand, die der personifizierten Lebensauffassung des Frühmenschen entsprach.

Meine Kopfwesen imaginieren die Träume in sich oder sie träumen ihre seelischen Landschaften aus dem Kopf hinaus. Sie befreien sich aus einer Enge mit der deutlichen Tendenz nach oben, um dann, die harte Logik der Wirklichkeit hinter sich lassend, den Weg der Poesie zu gehen und sich der freien Assoziation hinzugeben. Insofern enthalten meine Bilder narrative Elemente, die dem Betrachter die Möglichkeit für eigene Phantasiegeschichten und – reisen bieten.

Die geschlossenen Augen unterstützen diesen Weg, sie symbolisieren das Abtauchen in die Innenwelt sowie das gleichzeitige sich Abwenden von der Außenwelt. So schauen diese Gesichter traumwach in den Spiegel des eigenen Ich, es ist Selbstschutz und. Selbstbesichtigung zugleich, es ist Narzissmus im weitesten Sinne. Die Personen haben kein realistisches Verhältnis zueinander, es sind Wirklichkeitsflüchtlinge, verletzliche Seelenerscheinungen, angekommen in ihrer Traumwelt

Kunst ist für mich der Versuch, Unsichtbares sichtbar werden zu. lassen, ein Zeichen zu setzen für den Weg nach Innen.